Foto: Jennifer Braun

Auf meiner Liste der "Dinge, die man immer da haben sollte" stehen weiße Bohnen auf einer Ebene mit Kapern, Oliven, Anchovis und getrockneter Pasta. Wenn ich in einem italienischen Supermarkt unterwegs bin, habe ich anschließend diese fünf Produkte im Beutel. Immer. Völlig selbstverständlich. Ohne Anlass oder den leisen Zweifel, meine Vorräte wären ausreichend. Wenn ich irgendetwas horte, dann weiße Bohnen. 

Ich liebe die Konsistenz, tatsächlich ihre Anmutung und diese fantastische Eigenschaft, dass sie sich mit Aroma vollsaugen. Weiße Bohnen sind super dankbar, wenn man sie in einen Sud mit Rosmarin, Thymian, Knoblauch, Salbei, Bohnenkraut (Oh mein Gott, wie geil ist bitte Bohnenkraut?!), Zitrone, Dill, die Möglichkeiten sind unendlich, legt und einfach ein bisschen ziehen lässt. Das kann eine Brühe sein, in der man sie gart oder eine Salatvinaigrette oder ein Gemüseragout. Sobald man der Bohne ein bisschen Zeit gibt, nimmt sie das Aroma auf und dankt es uns mit einer samtig sämigen Konsistenz. Das passt zu dunklen Bratensaucen, leichten Kräuterfonds, fruchtiger Tomatensauce, zu cremigem Eigelb - weiße Bohnen passen eigentlich immer. Ich verwende häufig Konserven, einfach weil es viel schneller geht. Wenn man getrocknete Bohnen verwendet hat man natürlich bereits beim Kochen die Möglichkeit das Aroma zu steuern. Ich möchte hier keine Grundsatzdebatte über Kochen, Einweichen, etc... aufmachen, sondern einfach das verwenden was zum Zeitfenster und irgendwie zur Stimmung passt. Wenn du Bock auf einen lange köchelnden, wuchtigen Eintopf hast, dann versuch's doch mal mit getrockneten Bohnen. Wenn dir Sonntagmorgens einfällt, dass du gerne weiße Bohnen mit Salbei und 5-Minuten-Ei zum Frühstück hättest, dann nimm die Dose. Sei wie die Bohne: Nimm die Stimmung auf und mach' das Beste draus.